Häufig gestellte fragen

Allgemeine Fragen

Warum gibt es „Kunst aber gut“ eigentlich?

Unsere Vision ist eine solidarische Gesellschaft, die niemanden ausschließt und in der deshalb niemand von Obdachlosigkeit und Armut betroffen sein muss.

Kunst aber gut soll einen Beitrag leisten, um dieses gesellschaftliche Idealbild Wirklichkeit werden zu lassen.

Leider ist Armut sowie Wohnungs- und Obdachlosigkeit ist ein grassierendes Problem in Deutschland. Zwar fehlen offizielle Zahlen zur Obdachlosigkeit, obwohl Sozialverbände immer wieder deren Erhebung fordern. Klar ist aber: immer mehr Menschen sind betroffen. Die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (BAG W) prognostiziert, dass bald deutlich über 1 Millionen Menschen ohne Wohnung sein könnten. (Zu dieser Zahl zählen neben Obdachlosen auch Menschen, die zwar nicht auf der Straße leben, aber in Notunterkünften oder Wohnheimen leben). Ein Teil der wohnungslosen  Menschen ist schon jetzt der Schutzlosigkeit der Straße ausgesetzt. Geschätzt wird die Zahl der Obdachlosen auf 52.000 Menschen (2017).

Auch wenn „Kunst aber gut“ das gesellschaftliche Problem der Obdachlosigkeit nicht grundsätzlich lösen kann, soll das Projekt zu einer politischen Sensibilisierung beitragen. Vor allem aber will es Armut lindern und gleichzeitig gesellschaftliche Teilhabe ermöglichen.


Welches sind die Ziele von „Kunst aber gut“?

Oberstes Ziel ist die Linderung von Armut in Deutschland. Als wichtigste Zielgruppe sollen obdachlose Menschen von dem Projekt profitieren.
Dieses Ziel lässt sich in vier weitere Ziele aufgliedern:

1.) Obdachlose Menschen können durch den Kunstverkauf Geld verdienen (monetäres Ziel).

2.) Durch den persönlichen Kontakt des obdachlosen Menschen mit Menschen mit Wohnung wird sozialer Kontakt und Teilhabe erleichtert. Der Kunst kommt hierbei eine Brückenfunktion zwischen den sozialen Schichten zu. Der Kunstverkauf soll zudem die Erfahrung der eigenen Selbstwirksamkeit ermöglichen. (soziales und psychologisches Ziel).

3.) Über das Vehikel der Kunst wird zudem der Stigmatisierung entgegengewirkt (anti-diskriminatorisches Ziel).

4.) Letztlich soll das Projekt dazu beitragen, das Problem wachsender Obdachlosigkeit in den Fokus von Öffentlichkeit und Politik zu bringen (politisches Ziel).

WIE KOMMEN DIE POSTKARTEN ZU DEN OBDACHLOSEN MENSCHEN?

Verteilt werden die Postkarten sowohl von sozialen Einrichtungen (v.a. Tageseinrichtungen der Obdach­losenhilfe) als auch von Freiwilligen. Sowohl Einrichtungen als auch Frei­willige werden von „Kunst aber gut“ kostenlos mit Postkarten beliefert.


WIE FINANZIERT SICH „KUNST ABER GUT“?

Anfangs finanzierte ich das ehrenamtlich getragene Projekt alleine aus privaten Mitteln. Dank Förderung der Universität der Künste (UdK) und des Berliner Pilotprojektes „Freiwilliges Engagement in Nachbarschaften (FEIN)“ konnten zuletzt rund 20.000 weitere Postkarten gedruckt werden.

Um den zukünftigen Druck von Postkarten zu finanzieren werden aktuell wieder Spenden akquiriert und Sponsoren gesucht. Interessenten, welche Kunst aber gut finanziell unterstützen möchten, schreiben gerne eine E-Mail an info@kunstabergut.de.


HILFT „KUNST ABER GUT“ NUR OBDACHLOSEN MENSCHEN?

Zielgruppe sind wohnungslose und obdachlose Menschen in Deutschland. Darüber hinaus sollen auch in deutlicher relativer Armut lebende Menschen von dem Projekt profitieren können. (Auch Straßenzeitungen werden von Menschen verkauft, die trotz Wohnung stark von Armut betroffen sind). Wegen der Komplexität des Phänomens Armut wird hier von einer einkommensabhängigen Definition abgesehen.


KANN ICH FEEDBACK GEBEN?

Ja. Wir freuen uns über Feedback und Ideen. Schreiben Sie gerne an info@kunstabergut.de

Für soziale Einrichtungen der Obdachlosenhilfe
Für Sozialarbeiter*innen

Welche Einrichtungen können Postkarten verteilen?

Grundsätzlich können alle sozialen Einrichtung der Wohnungs- und Obdachlosenhilfe Postkarten an ihre Besucher*innen verteilen. Derzeit sind es vor allem Tageseinrichtungen und Wärmestuben, die Postkarten weitergeben.


Wie kann sich meine Einrichtung an dem Projekt beteiligen und Postkarten verteilen?

Schreibe eine E-Mail mit der Postanschrift Deiner Einrichtung an info@kunstabergut.de . Sofern weitere Details geklärt werden müssen, kann dies gerne telefonisch geschehen. Beim nächsten  Druck, den Kunst aber gut organisiert, werden auch Postkarten für Deine Einrichtung produziert und dorthin geliefert.


Sind die Postkarten für unsere Einrichtung kostenlos?

Ja.


Wie kommen die Postkarten zu Einrichtung?

Die Postkarten werden in einem Karton per Post direkt von der Druckerei versendet.


Wie viele Postkarten bekommt eine Einrichtung?

Die Anzahl der Postkarten soll der Größe und der Nachfrage der Einrichtung entsprechen. Um den Postkartenverkauf zu testen zu Anfang etwa 1500 Postkarten.


Wie oft bekommen Einrichtungen Postkarten?

Unser Ziel ist es, alle Einrichtungen regelmäßig mit ausreichend Postkarten zu versorgen. Dazu drucken wir etwa vier mal im Jahr Postkarten. Da sich  „Kunst aber gut“ derzeit noch in der Anfangsphase befindet, ist der Druck allerdings noch etwas unregelmäßig.

Kann ich das Angebot auch erst einmal testen?

Ja. Einrichtungen die sich an der Verteilung der Postkarten verteilen verpflichten sich zu nichts und können auch jederzeit wieder aufhören Postkarten zu verteilen. Um die Nachfrage unter den Besucher*innen der eigenen Einrichtung zu testen, senden wir gerne einen Karton mit Postkarten.


Welche Einrichtungen verteilen schon Postkarten?

In Berlin, wo Kunst aber gut seinen Standort hat, werden Postkarten von bald fünf Tageseinrichtungen der Obdachlosenhilfe verteilt. Darunter die Wohnungslosentagesstätte des Bürgerhilfe e.V. / Berlin (in Kreuzberg) und die Immanuel Beratung der „Psychosozialen Dienste Berlin + Brandenburg“ (im Prenzlauer Berg).Grundsätzlich können sich auch Einrichtungen in anderen Städten beteiligen.


Können auch Menschen, die unsere Einrichtung besuchen, Kunst spenden?

Ja. Wir freuen uns über Kunstspenden von Künstler*innen mit und ohne Wohnung. Motive von Menschen, die von Armut und Obdachlosigkeit betroffen sind, werden vorrangig gedruckt. In Absprache mit den Einrichtungen ermöglichen wir ihnen auch den Postkartenverkauf ihrer eigenen Motive.


Wie kann der Postkartenverkauf noch nachhaltiger werden?

Diese Frage stellen wir uns auch. Und wir glauben, dass gerade die Sozialarbeiter*innen vor Ort diese Frage am besten beantworten können. Wir freuen uns daher über jedes Feedback und über jede Anregung, wie der Postkartenverkauf in ein bestehendes Hilfsangebot integriert werden kann.

Besonders vielversprechend scheinen uns Kunst- und Kreativangebote für Menschen, die von Armut und Obdachlosigkeit betroffen sind. Sofern Deine Einrichtung ein solches Angebot hat, freuen wir uns über eine Kooperation. Gerne versuchen wir dort entstandene individuelle Motive als Postkarten für Deine und andere Einrichtungen zu drucken.

Tipps und Infos für Kunstpaten

WER KANN KUNSTPATE WERDEN?

Jede und jeder kann Kunstpate werden. Wichtig ist, dass die Kunstpaten Kontakt zu einem obdachlosen Menschen aufgenommen haben und die ihnen zugesendeten Postkarten verlässlich und regelmäßig weitergeben.


WIE WERDE ICH KUNSTPATE?

1.) Finde einen obdachlosen Menschen und erzähle ihm von "Kunst aber gut".

2.) Schreibe ein E-Mail an info@kunstabergut.de mit deiner Adresse. Wir senden dir dann etwa 150 Postkarten zum Verteilen.

3.) Gebe die Postkarten an den obdachlosen Menschen während mehren Treffen. Wir empfehlen jeweils etwa 30 Postkarten weiterzugeben und sich mehrmals zu treffen. Finde heraus, wie Du dem obdachlosen Menschen vielleicht noch helfen kannst.


WIE SPRECHE ICH EINEN OBDACHLOSEN MENSCHEN AN?

Nicht für jede*n ist es einfach, einen fremden Menschen anzusprechen. Es kann helfen, eine kleine Spende zu geben, um so ins Gespräch zu kommen. Sei einfühlsam in der Ansprache und begegne den obdachlosen Menschen auf Augenhöhe. Denke daran, dass obdachlose Menschen mitunter schlechte Erfahrungen gemacht haben und misstrauisch sein können. Sei deshalb nicht enttäuscht wenn jemand Deine Hilfe nicht annehmen möchte und keine Postkarten verkaufen möchte. Obdachlose Menschen, die nicht pro-aktiv als Verkäufer*innen auftreten wollen, kannst Du anbieten, die Postkarten auch sitzend zu verkaufen. Dafür kannst Du ihm/ihr ein Schild mit der Aufschrift "Kunst aber Spende" mitbringen, das du hier herunterladen und ausdrucken kannst. Auch wenn Du nicht für die Idee von "Kunst aber gut" begeistern kannst, kannst Du jeden Gesprächsversuch als Erfolg sehen. Denn Du hast einen Schritt auf einen Menschen zugemacht, den du ansonsten vielleicht ignoriert hättest.

Wollen alle obdachlosen Menschen Kunst verkaufen? 

Nein. Nicht alle Menschen, die auf der Straße leben, wollendas Angebot, Postkarten zum eigenen Verdienst zu verkaufen, annehmen. Das kannunterschiedliche Gründe haben.
Als Kunstpate musst Du akzeptieren, wenn Dein Hilfsangebotausgeschlagen wird. Nehme eine Absage nicht persönlich. Lasse Dich nach einerAbsage auch nicht davon abhalten, einen anderen obdachlosen Menschen zu finden, dem Du als Kunstpate helfen kannst. Jeder obdachlose Mensch hat seine eigene Geschichte und seine individuellen Gründe, Hilfe anzunehmen - oder nicht. Einige obdachlose Menschenhaben schlechte Erfahrungen gemacht und sind deshalb vielleicht misstrauisch. Sei darauf eingestellt. Als Kunstpate solltest Du versuchen möglichst einfühlsam in der Kommunikation zu sein. 


Wie verteile ich die Postkarten?

Gebe die Postkarten an den obdachlosen Menschen während mehreren Treffen. Wir empfehlen jeweils etwa 30 Postkarten zusammen mit einer Klarsichthülle oder einem Briefkuvert (zum Schutz der Karten) weiterzugeben und sich mehrmals zu treffen. Finde heraus, wie Du dem obdachlosen Menschen vielleicht noch helfen kannst.  


Zu welchem Preis kann ein obdachloser Mensch diePostkarten verkaufen? 

Der/die Straßenverkäufer*in kann den Preis der Postkartenselbst bestimmen. Sinnvoll wäre ein Preis von mindestens einem Euro. 


Kann ich mich bei Fragen und Schwierigkeiten melden? 

Ja. Schreibe dazu gerne eine E-Mail an info@kunstabergut.de. 


Wir interessieren uns für Deine Erfahrungen.
Welche Schwierigkeiten hattest Du?
Welche positiven Erfahrungen hattest Du?
Wie konntest du einem obdachlosen Menschen Helfen? Welche Tipps kannst du anderen geben?

Tipps und Infos für Künstler*innen

Warum sollte ich meine Kunst spenden?

1) Du kannst mit Deiner Kunst Gutes tun. Denn  mit Deiner Kunstspende ermöglichst Du obdachlosen Menschen den Straßenverkauf von Postkarten.

2) Deine Kunst wird zur „Straßenkunst“. Durch den Postkartenverkauf auf der Straße wird Deine Kunst von vielen Menschen gesehen. Nicht nur von Kunstinteressierten, die den Weg in eine Galerie finden.

3) Du wirst als Künstler*in selbst bekannter. Auf der Rückseite jeder Postkarte steht Dein Name. Auf der Webseite wird deine Kunst und dein Name samt Link zu Deiner Webseite ebenfalls gezeigt.


Erscheint mein Name auf der Postkarte?

Ja. Auf der Rückseite der Postkarte stehen Vor- und Zuname der Künstlerin bzw. des Künstlers.


Wird meine Kunst auf der Webseite von Kunst aber gut veröffentlicht?

Ja. Wir veröffentlichen Deine Kunstspende in der Galerie zusammen mit Deinem Namen und ggf. einem Link zu Deiner Webseite.


In welchem Format werden die Postkarten gedruckt?

Je nach Seitenverhältnis des Motivs werden die Postkarten werden vor allem in zwei Formaten gedruckt: 12,5cm x 17,5cm und 12,5cm x 23,5cm. In beiden Fällen liegt das Porto noch bei 0,45 Euro.
Kunstwerke müssen dabei nicht diesen Maßen entsprechen. Je nach Motiv ist ein Layout mit weißem Rand oder (bei Zustimmung der Künstler*innen) eine Beschneidung möglich.


Wird jede eingereichte Kunstspende als Postkarte vervielfältigt?

Nein. Auch wenn wir uns über jede eingereichte Kunstspende freuen – und von Kunstspenden abhängig sind – , können wir nicht garantieren, dass jede Kunstspende als Postkarte erscheint.

Um Druckkosten zu sparen, wird jedes ausgewählte Motiv nämlich in einer hohen Auflage von mehreren Tausend Postkarten produziert. Abhängig von den vorhanden Kunstspenden kann so eine Auswahl notwendig werden.

Nach welchen Kriterien wählt ihr die Kunst zum Druck aus?

Um Abwechslung zu schaffen, greifen wir bei jedem Druck aber auf eine neue Kunstspende zurück.
Bei der Auswahl der Kunst für den Druck achten wir darauf, dass es auch im Postkartenformat und im Straßenverkauf wirkungsvoll erscheinen kann. Grundsätzlich wird Kunst von Menschen ohne Wohnung vorrangig gedruckt.


Wieviele Postkarten werden von jedem gespendeten Motiv gedruckt?

Angesichts einer wachsenden Verteilstruktur und der damit einhergehenden steigenden Nachfrage nach Postkarten, steigt auch die Auflage jedes Motivs. Während in der Vergangenheit einige Tausend Postkarten gedruckt wurden, ist die Auflage pro Motiv mittlerweile meist fünfstellig.


Kann ich meine eigene Kunst verkaufen?

Um Kunst verkaufen zu können, musst du obdachlos oder von Armut betroffen sein.

Gerade viele obdachlose Menschen sind besonders kreativ. Wir freuen uns besonders, wenn auch Menschen ohne Wohnung die Möglichkeit haben, eine Kunstspende einzureichen. Meist dies in der Zusammenarbeit mit Tageseinrichtungen der Obdachlosenhilfe. Kunst von obdachlosen Menschen wird vorrangig gedruckt. Selbstverständlich wird auch dem*r obdachlosen Künstler*in der Postkartenverkauf ermöglicht.


Verwendet Kunst aber gut die Kunst für andere Anlässe?

Nein. Ohne Deine Zustimmung wird Deine Kunst nicht für andere Zwecke verwendet. Deine Kunst wird also nur als Postkarte vervielfältigt und auf der Webseite veröffentlicht. Dies wird auch in einem Vertrag festgehalten.


Wie können Künstler*innen Kunst aber gut noch unterstützen?

Um die Druckkosten mittelfristig zu decken und uns nachhaltig finanzieren zu können, sind Crowdfunding-Kampagnen geplant. Im Rahmen dieser Kampagnen werden an die Spender*innen zum Dank kleine Geschenke geboten. Für größere Geldspenden würden wir gerne großformatige Drucke und Original-Kunstwerk anbieten. Wenn Du Deine Kunst für diesen Zweck spenden möchtest, schreibe gerne eine E-Mail an info@kunstabergut.de

Die üblichen Kunstspenden kommen hierfür nicht in Frage. Sie werden nur als Postkarten vervielfältigt.